An der Gewerblichen Schule Ehingen laufen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung des Schulbetriebs auf vollen Touren. Manches noch nicht abgeschlossene Projekt soll wieder in Angriff genommen werden. Das ist aktuell besonders wichtig, da auch viele Auszubildende wegen der Coronakrise in den letzten Wochen zu Hause bleiben mussten.
Das Thema „Umweltschutz“ ist inzwischen ein zentraler Unterrichtsinhalt nahezu aller Ausbildungsberufe. „Insbesondere im Rahmen der Vermittlung prozessgesteuerter Ausbildungsinhalte lässt sich diese wichtige Thematik praxisnah vermitteln“, sagt Georg Schmid, technischer Oberlehrer in der Kunststoffabteilung an der Gewerblichen Schule Ehingen. Damit angehende Verfahrensmechaniker der Fachrichtung Formteile lernen, wie bedeutsam zum Beispiel die Zykluszeit, die richtige Dosiergeschwindigkeit und weitere Einstellparameter an der Spritzgußmaschine für die möglichst abfallarme Produktion von Kunststoffprodukten ist, wurde das Projekt „Geodreieck“ initiiert.
Für die Konstruktion und Herstellung des erforderlichen Heißkanalwerkzeugs investierte der Schulträger Alb-Donau-Kreis 18.000 Euro. „Das ist gut investiertes Geld“, ist Schmid überzeugt. Denn projektbezogenes Lernen sei Praxisnähe pur. Hergestellt wurde das Werkzeug übrigens von der Firma Sudhoff Technik in Einsingen. Weitere Ausstattungsdetails von dem Spritzgußwerkzeug waren Spenden von Firmen. Ein Innendrucksensor wurde von der Firma Kistler aus Sindelfingen gespendet und die Technologie für die hochglanzpolierte Gravur der Geodreiecke von der Firma Reichle in Bissingen. Das Spritzgusswerkzeug verfügt über die modernste Ausstattung wie Zykluszähler, Kühlkreislaufanzeige und auch die Werkzeugatmung kann mit einer integrierten Messuhr dargestellt werden.
Eng eingebunden in das Projekt war die Technikerklasse an der Gewerblichen Schule Ehingen. „Das war für den betroffenen Technikerschüler eine interessante Erfahrung, die Konzeptionierung eines Werkzeugs bis zu dessen Fertigstellung zu begleiten“, so Schmid.
Alle Schüler an der gewerblichen Schule können zukünftig mit kostenlosen Geodreiecken versorgt werden, da auch das nötige Kunststoffgranulat von Firmen gespendet wurde, die ihre Auszubildende im Beruf Verfahrensmechaniker Kunststoff und Kautschuktechnik an der Gewerblichen Schule in Ehingen ausbilden lassen.
Und unmittelbar vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie entschied man sich sogar, das Projekt noch etwas auszuweiten. „Ein Schüler der aktuellen Technikerabschlussklasse soll mit von der Partie sein, wenn in den Prozessablauf ein Laser integriert wird“, kündigt er an. Damit wird es möglich sein, die produzierten Geodreiecke sogar individuell zu beschriften.
Text und Bild Gewerbliche Schule Ehingen